Reisen auf Frachtschiffen und "DDG HANSA" - Bremen
  Die Reise
 
Die Reise

Die dritte Frachtschiffreise von Rolli Ruland, diesmal auf MS "Cimbria" (wieder Reederei Gebr. Winter, Hamburg), begann am 17.6. 2012. Einschiffungshafen war Rotterdam. Wenn man, wie Rolli in Düsseldorf wohnt, bietet sich Rotterdam als Einschiffungshafen an, da dieser Hafen von hier aus wesentlich schneller zu erreichen ist, als Hamburg. Die "Cimbria" ist ein sogenanntes "Feederschiff, welches zur Zeit die Häfen der englischen Ostküste bedient. Da Rolli während seiner eigenen Seefahrtszeit sehr oft in englischen Häfen gewesen ist, hat Ihn dieses Fahrtgebiet natürlich sehr gereizt.

Hier die Route der "Cimbria" vom 17.6. - 1.7. 2012: 
Rotterdam - Southshields - Grangemouth - Southshields - Felixstowe - Teesport - Grangemouth - Felixstowe - Rotterdam

Die "Cimbria" hat eine Länge von 101 m, eine Breite von 18m und kann 508 Standardcontainer (TEU) aufnehmen. Sie erreicht eine Geschwindigkeit von 15 Knoten und wurde 1998 auf der "Sietas-Werft" gebaut.


Gebaut bei "Sietas"



MS "Cimbria" am 18.6. 2012 in Rotterdam


MS "Cimbria" in Rotterdam


Blick auf das Achterschiff


Um 11.45 Uhr erreichte Rolli den HBF von Rotterdam und meldete sich danach gegen 12.30 Uhr bei der Immigration. Dort muß sich jeder Frachtschiffpassagier anmelden, bevor er die Reise beginnen kann. Seine Personalien wurden überprüft und da er ordnungsgemäß von der Schiffsleitung angemeldet war, konnte er sich mit dem Taxi auf den Weg an Bord machen. Der erste Terminal der "Cimbria" war "Euromax" an der Maasflakte, dem neuen Hafengebiet weit vor den Toren Rotterdams an der Nordsee. Für die Taxifahrt bezahlte Rolli satte 135,- Euro. Nachdem dieser Schock verdaut war, erfuhr Rolli noch, das die "Cimbria" noch nicht, wie erwartet, um 14.00 Uhr an der Pier lag, sondern erst um 15.30 Uhr eintreffen sollte. So hieß es dann erst einmal.... warten. Das ist jedoch bei der Frachtschifffahrt nichts ungewöhnliches, damit muß man immer rechnen. Gegen 16.00 Uhr ging Rolli dann an Bord. Ihm wurde seine "Kammer" gleich unter der Brücke zugewiesen.

Die Kammer


Klein, aber fein


Blick in das Bad


Nachdem Rolli dann seine Sachen eingeräumt hatte, konnte die Reise beginnen. Zunächst ging es zum Abendessen. Es gab Frikadellen mit Reis, dazu einen Salat und Pudding. Wie mir Rolli berichtete, hat es ausgezeichnet geschmeckt.

Blick in die "Offiziersmesse"


Blick auf die "Back" (Tisch)


Das Essen auf Frachtschiffen ist in der Regel reichlich und gut. So auch auf der "Cimbria", wie mir Rolli am Telefon sagte. Das Essen war sehr abwechslungsreich. Wie Rolli mir berichtete, gab es während der gesamten 14 tägigen Reise jeden Tag eine andere Mahlzeit. Zu jedem Mittagessen gab es eine Vorsuppe und Nachtisch. Zum Frühstück gab es jeden Tag Spiegeleier, was ich auf einer 6 wöchigen Reise!!! auch mal erlebt habe. Mir macht das absolut nichts aus, da ich sehr gerne Spiegeleier esse, aber ich könnte mir vorstellen, das es manche Leute gibt, denen das vielleicht nicht so gefällt. Was soll`s, man kann die Eier ja auch weglassen und ein zünftiges Frühstück mit Käse und Schinken ist schließlich auch nicht zu verachten, denn man sollte nicht vergessen, das man sich auf einem Frachter befindet und nicht auf einem Kreuzfahrtschiff.

Der Koch (Cookie) der "Cimbria"


Blick in die Kombüse


Am Abend des 17.6. 2012 gegen 19.00 Uhr verholte die "Cimbria" zum Waalhaven. Die Revierfahrt zu diesem nahe an Rotterdam liegenden Hafen dauerte gute zwei Stunden. Gegen 21.50 Uhr lag das Schiff fest an der Pier. Wäre Rolli hier eingestiegen, hätte er sich die teure Taxifahrt zum "Euromax" an der Maasflakte sparen können. Das hat Ihn natürlich im Nachhinein doch etwas geärgert. War einfach dumm gelaufen.

Fest in Rotterdam


Pünktlich um 8.00 Uhr am nächsten Morgen ging es in die Messe zum Frühstück. Nachdem sich Rolli mit Spiegelei und Bratwurst gestärkt hatte, schaute sich Rolli ein wenig auf dem Achterdeck um. Das Wetter war nicht berauschend, es regnete ohne Ende.

Frühstück auf der "Cimbria"


Rolli auf dem Achterdeck.


Gegen 12.00 Uhr ging es zum Mittagessen. Es gab Hähnchen mit Salzkartoffeln, Blumenkohl und Soße.

Mittagessen


Sehr früh am nächsten Morgen des 19.6. 2012 waren die Lade - Löscharbeiten im Waalhaven beendet und die "Cimbria verholte erneut zum "Euromax-Terminal" an der Maasflakte. Gegen 7.30 Uhr machte das Schiff dort fest und nahm die restliche Ladung für die englischen Häfen auf.

MS "CMA CGM Christopher Colomb" / Maasflakte


Euromaxterminal in Rotterdam


MS "Ensemble"


Rein Schiff


Gegen 15.30 Uhr hieß es dann endlich "Leinen los". An der englischen Ostküste vorbei ging es Richtung Norden. Der nächste Zielhafen hieß Southshields an der Mündung des River Tyne. Das Wetter hatte sich gebessert, die Nordsee war glatt und bei leichtem Wind ließ sich sogar die Sonne blicken. Ideale Bedingungen, um sich an Bord so richtig wohl zu fühlen. Den Tag verbrachte Rolli an Deck, auf der Brücke und ab und zu in der Kammer, um ein wenig zu lesen. Rolli konnte sich ,wie eigentlich auf allen Frachtschiffen, an Deck frei bewegen und das Verhältnis zur gesamten Besatzung war vorbildlich. Besser hätte es nicht kommen können. Der Kapitä, "Chief", "Chiefmate" und ein Auszubildender an Deck waren Deutsche. Der Rest, inclusive Koch, kamen von den Philippinen.
Gegen 18.00 Uhr nahm Rolli das Abendessen in der Messe ein. Es gab Steak mit Pommes Frites.

15.30 Uhr Aulaufen Rotterdam



Auslaufen Rotterdam



Gewaltiger Tanker in Rotterdam


Sonnenuntergang auf der Nordsee


Am 20.6. 2012 war die englische Ostküste an der Steuerbordseite gut zu erkennen. Gegen 8. 00 Uhr ging es dann erst einmal zum frühstücken in die Messe. Rühreier, diesmal mit gebratenem Leberkäse. Sehr lecker.

Frühstück




Die englische Ostküste an Steuerbord


Die englische Ostküste


Nach dem Mittagessen um 12.00 Uhr ( Vorsuppe, Rippchen mit Rosenkohl und Salzkartoffeln. Nachtisch Pudding) ging es kurze Zeit später in die Einfahrt des RiverTyne und gegen 12.50 Uhr war die "Cimbria" fest an der Pier in Southshields. Rolli konnte sich noch gut daran erinnern, als er hier 1977 mit MS "Scol Progress" etwas weiter flußaufwärts an der Kohlepier von JARROW im Hafengebiet von DUNSTON lag. Damals wurde hier Kohle geladen, die für GÄVLE in Schweden bestimmt war. An Land ist Rolli hier nicht gegangen.


Einfahrt River Tyne (Bb. - Seite)





Revierfahrt auf dem River Tyne



Southshields


Hafen Southshields


Liegeplatz in Southshields


Hafen Southshields


Einlaufender Autotransporter


MS "Arklow Forest" in Southshields


Nach dem Abendessen gegen 18.00 Uhr (gefüllte Paprikaschote) hieß es dann um 20.00 Uhr "Leinen los". Die See war ruhig und die Sonne schien. Der nächste Zielhafen hieß Grangemouth in Schottland.

Am nächsten Morgen, dem 21.6. 2012 gegen 7.30 Uhr machte die "Cimbria im schottischen Hafen Grangemouth fest. Das Wetter war saumäßig, es goß in Strömen, gerade mal 13 Grad. Ein echtes Highlight war die Unterquerung der "Forth Bridge" über den Fluß Firth of Forth. Diese Eisenbahnbrücke verbindet Edinburgh mit der Halbinsel Fife. Ursprünglich hatte Rolli vorgehabt, mit dem Bus, oder der Bahn nach Edinburgh zu fahren, aber bei dem Sauwetter hatte er einfach keinen Bock darauf. Nachdem das Wetter sich ein klein wenig gebessert hatte, machte er sich auf den Weg in die City von Grangemouth, um sich dort ein wenig umzusehen.
Etwa 10 Minuten vom Hafen entfernt ging Rolli in das Einkaufszentrum "PARMAR". Dort konnte man sehr preiswert einkaufen und essen. Kuchen mit Schlagsahne, gefüllt mit Kirschen und Kokosstreusel drüber für 60 Pence. Das ist ok. Anschließend fuhr er noch nach STERLING, um das dortige NATIONAL WALLACE MONUMENT zu besuchen.

Unterquerung der Brücken




Liegeplatz in Grangemouth / Schottland


MS "Cimbria" in Grangemouth


Auf der Brücke der "Cimbria"


Auf der Brücke der "Cimbria"


Hafen Grangemouth


Liegeplatz Grangemouth


Der Containerterminal


Grangemouth


"National Wallace Monument" in Sterling




Gegen 13.00 Uhr war Rolli von Bord gegangen, um 16.00 Uhr war er bereits wieder an Bord, weil das Wetter einfach zu mies war. Gegen 18.00 Uhr ging es dann in die Messe zum Abendessen. Hier das Bild.

Fischfilet mit Asianudeln



Am 23.6. 2012 hieß es dann mitten in der Nacht gegen 1.00 Uhr wieder mal "Leinen los" und die "Cimbria" verließ Grangemouth. Nächster Zielhafen war erneut Southshields, wo die "Cimbria" gegen 11.15 Uhr festmachte. 12.00 Uhr Mittagessen (Eintopf). Am Nachmittag ließ sich die Sonne wieder mal für kurze Zeit blicken und es wehte ein frischer Wind. Zum Abendessen um 18.00 Uhr gab es Pizza mit Omelett (sehr lecker). Um 23.00 Uhr hieß es dann "Auslaufen Southshields". Der nächste Zielhafen war Felixstowe.

Am nächsten Tag (24.6. 2012) regnete es erneut in Strömen und es war mit 13 Grad außerordentlich kühl. Bei leicht bewegter See und mit ca. 13 Knoten ging es zügig weiter in Richtung Felixstowe. Später ließ der Regen nach und es wurden ein paar Fotos an Deck geschossen.

Rolli an Deck


Kurs Felixstowe


Mit 13 Knoten in Richtung Felixstowe



Auf der Back


An diesem Tag nutzte Rolli die Zeit auf See zum Waschen seiner Wäsche. Auf allen Frachtschiffen gibt es Waschmaschinen und Trockner. Waschpulver, Bügeleisen und Bügelbrett sind selbstverständlich auch an Bord vorhanden und können von den Passagieren mit benutzt werden.


Blick in die Wäscherei (Laundry)


Um 12.00 Uhr Mittagessen ( Hähnchen mit Pommes und Rotkohl). Zum Abendessen um 18.00 Uhr gab es diesmal Steak mit Pommes. Nach kurzer Zeit auf Reede ging die "Cimbria" gegen 19.30 bei strahlendem Sonnenschein an die Pier in Felixstowe. Nach 38 Jahren machte Rolli hier wieder mit einem Frachter fest.

Einlaufen Felixstowe



MS "MSC Lauren" an der Pier in Felixstowe


MS "Flandria Seaways" am RO-RO Terminal


MS "OPDR Cadiz"


Am 25.6. gegen 5.00 Uhr begannen die Lade- und Löscharbeiten in Felixstowe. Es war ein herrlicher sonniger Tag. Wegen einer defekten Containerbrücke sollte die "Cimbria" um 22.00 Uhr auslaufen. Gegen 12.00 Mittagessen (Geschnetzeltes mit Blumenkohl und Salzkartoffeln). Rolli wollte nach dem Abendessen noch mal an Land gehen, da sich die Auslaufzeit auf den 26.6. 2012 um 3.00 Uhr in der Nacht verschoben hatte. Immer wieder was Neues, aber damit muß man auf einem Frachtschiff immer rechnen. Er rief daher von einem extra dafür eingerichteten Telefon an der Pier das "Seafarers Centre" an, damit er von Bord abgeholt weden konnte. "Das Seafarers Centre"  ist ein sehr schön eingerichteter Seemannsclub, in dem man gemütlich sitzen kann, um etwas zu essen, oder zu trinken. Hier kann man auch Billard, Darts spielen und auch Geld wechseln, wenn man anschließend noch in die Stadt gehen will. Leider wurde er nicht abgeholt und so blieb Rolli an Bord und machte es sich an Deck in der Sonne gemütlich.


So läßt es sich aushalten


Rolli auf dem Achterdeck


Felixstowe ist ein sehr großer Hafen an der englischen Ostküste. Ständig laufen hier Schiffe ein oder aus, so das man immer etwas zu sehen hat, falls es mit dem Landgang nicht klappt.

MS "Chastine Maersk" läuft ein


MS "Chastine Maersk"


MS "Bella Schulte" einlaufend Felixstowe


Am 26.6. 2012 um 3.00 Uhr in der Nacht verließ die "Cimbria" Felixstowe wieder. Der nächste Zielhafen hieß Teesport. Um 8.00 Uhr Frühstück in der Messe. An diesem Morgen gab es mal keine Eier, sondern Toast Hawaii. Anschließend ging es an Deck. Die Sonne lachte und die See war ruhig, was sich allerdings kurze Zeit später wieder änderte, als es anfing zu regnen.
Nachmittags klarte es wieder auf, und die Sonne schien. Gegen 19.00 Uhr machte die "Cimbria" in Teesport fest. Der Hafen war sehr dreckig, alles voller Kohlenstaub. Schon um 22.00 Uhr hieß es wieder "Leinen los" und es ging erneut nach Grangemouth in Schottland.


Teesport / England


Teesport


Kleine Pause für den Koch



Rolli


Besatzungsmitglied der "Cimbria"


Am Morgen des 27.6. 2012 gegen 9.00 Uhr wurde der Lotse aufgenommen. Es herrscht pottendicker Nebel.Um 9.45 Uhr wird Edinburgh an Backbord passiert und kurze Zeit später erfolgt die Unterquerung der Brücken. Nach der Schleusung macht die "Cimbria" um 11.00 Uhr an der Pier in Grangemouth fest.
Das Wetter ist gruselig, naßkalt, Nebel und nur 13 Grad.
Am Morgen des 28.6. 2012 gegen 5.00 Uhr hieß es dann wieder "Auslaufen Grangemouth". Um 9.35 Uhr ging der Lotse von Bord und bei Regen und glatter See ging es mit 13 Knoten erneut in Richtung Felixstowe.
Gegen Mittag wieder Nebel.

Mittagessen in der Messe


Nach dem Mittagessen fragte der Chief Rolli, ob er ihm auf der Back behilflich sein könnte, weil die Backbordwinsch auf der Back den Geist aufgegeben hatte. Das ließ sich Rolli als ehemaliger Matrose natürlich nicht zweimal sagen. Schon kurz vor der Back fiel Rolli ein unangenehmer Gruch auf. Der Motor war durchgeschmort, weil die Bremse zu fest war. Klarer Fall, Motor im Arsch und der Chief mußte einen neuen bestellen.


Abendessen


Am 29.6. 2012 ging die "Cimbria" vor Felixstowe auf Reede. Gegen 22.15 Uhr hieß es "Anker auf" und am 30.6. 2012 lag das Schiff fest an der Pier.

Liegeplatz in Felixstowe



Felixstowe



Kurs Rotterdam


Um 10.00 Uhr dann "Leinen los" und es ging nach Rotterdam, wo die "Cimbria" am 1.7. 2012 am "Euromax-Terminal" festmachte.  Nachdem der Kapitän die Fahrzeit auf der "Cimbria" in das Seefahrtbuch von Rolli eingetragen hatte, war seine dritte Frachtschiffreise beendet.


Der Eintrag in das Seefahrtbuch


Eintrag MS "Conger"


Eintrag MS "Carat"


Diesmal hatte Rolli Glück und er brauchte nicht mit dem Taxi nach Rotterdam zu fahren. Der Agent nahm ihn mit in die Stadt und vom Hauptbahnhof ging es zurück nach Düsseldorf.


                             Ende der Reise




Kommentare zu dieser Seite:
Kommentar von michael kors wallets( mevsxcuwwsxgmail.com ), 30.04.2013 um 19:27 (UTC):
Reisen auf Frachtschiffen - Die Reise

Kommentar von:02.08.2012 um 10:33 (UTC)
reisen-auf-frachtschiffen
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Oder gar keine Nudeln und dafür Kartoffelsalat.

Kommentar von:02.08.2012 um 07:39 (UTC)
eiderfischer
eiderfischer
Offline

zum Fischfilet mit Asianudeln könnte ich mir gut Preiselbeer -oder Ananansauce vorstellen



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