Reisen auf Frachtschiffen und "DDG HANSA" - Bremen
  An Bord
 

An Bord der "Henneke Rambow"

Die Kammer

Die Kammer, in der Ulrich Klingen während seiner Reise wohnte, liegt auf dem D-Deck, hat einen Wohn - und Schlafbereich und ist sehr komfortabel. Alle Kammern verfügen über eine eigene Klimaanlage. Sie entspricht genau der Kammer auf der "Anna Sirkka" in der der "Chief" und der 1. Offz. wohnten und ist nicht ganz so geräumig, wie die Eignerkammer. Selbstverständlich gibt es auch ein Bad mit Dusche, Waschbecken und WC. Ein eigener Fernseher, Radio und Kühlschrank ist Standard. Am Schreibtisch kann man hervorragend an seinem Computer arbeiten und hat dazu noch einen Ausblick durch das Fenster an der Backbordseite. Die Sicht ist durch die Verstrebungen zur Bb.-Nock ganz leicht eingeschränkt. Hier kann man sich wirklich sehr wohl fühlen. Die folgenden Bilder werden das sicher bestätigen.

Uli in seiner Kammer


Die Kammer


Auf dem obigen Foto kann man gut erkennen, das man durch das andere Fenster auch noch nach vorne schauen kann. Hier ist der Blick in der Regel aber meistens durch Container verstellt, da die Kammer noch unter dem Kapitänsdeck liegt.
Die Kammern für die Decksbesatzung sind in der Regel auf den Feederschiffen wesentlich kleiner. Heute hat jeder Matrose eine Einzelkammer mit eigenem Bad. Das war bei der Seefahrt nicht immer so. Aus eigener Erfahrung weiß ich, das man früher nicht so komfortabel untergebracht war. Ende der "Sechziger" hatten allenfalls die Matrosen eine Einzelkammer, Junggrade mußten sich eine Kammer teilen. Eigene Dusche, oder WC?? So etwas gab es damals nicht. Geduscht wurde in Gemeinschaftswaschräumen und am Ende des Ganges waren zwei oder drei Gemeinschaftstoiletten. Von einer Klimaanlage hatten wir noch nicht einmal etwas gehört. Die einzige Abkühlung brachte ein kleiner Ventilator, der am Schott festgeschraubt war.  Wenn  in den Tropen die Temperaturen über 40 Grad anstiegen, wurde über die Vorhangstange der Koje ein feuchtes Handtuch gehängt, auf das der Ventilator bließ. Gesund war das nicht, aber es brachte wenigstens etwas Abkühlung.

Die Kammer


Der Schlafbereich


Ausblick nach Backbord



Messe und Kombüse


"Passagiersmesse"


Blick in die Offz.-Messe


Auf den obigen beiden Bildern ist gut zu erkennen, das die Offiziersmesse eigentlich aus zwei Räumen besteht. Auf dem zweiten Bild ist der Blick in den Raum zu sehen, wo die Offiziere ihre Mahlzeiten einnehmen, auf dem ersten Bild der Raum, wo die Passagiere essen. So wird das Essen in zwei Schichten vermieden, da Passagiere und Offiziere nicht alle an einen Tisch passen. Ich finde, das ist eine tolle Lösung. So ist man als Passagier nicht so sehr an feste Essenszeiten gebunden und jeder hat seinen Stammplatz. Dieser Raum wird in erster Linie als Aufenthaltsraum benutzt, in dem man zusammen fernsieht, oder auch mal ein Bierchen trinkt.
 
Die Mannschaftsmesse


Die Mannschaftsmesse ist nicht ganz so groß, aber auch hier gibt es einen Fernseher und eine Stereoanlage. Diese Messe wird auch als Aufenthaltsraum benutzt und wenn die Crew hier ihre Karaokeabende veranstaltet wird schon mal das eine oder andere Bierchen getrunken. 
 
Der Koch der "Henneke Rambow" 


Mit diesem Koch ist auch Klaus Schich auf seiner diesjährigen Reise gefahren und wie mir Uli und auch andere Passagiere bestätigten, ist er sehr gut. Ich bin auf meinen Reisen meistens mit Köchen von den Philippinen gefahren und muß sagen, das ich immer sehr zufrieden war.

Uli in der "Passagiersmesse"



Die Brücke

Von der Brücke hat man einen herrlichen Ausblick nach vorne und nach beiden Seiten des Schiffes. Wie mir Uli berichtete, konnte man die Brücke auf der "Henneke Rambow" zu jeder Zeit problemlos betreten. Ist man sich unsicher, einfach fragen. Auf See ist es natürlich auch möglich in den bequemen Sesseln am Fahrstand Platz zu nehmen, um dann ganz entspannt die Reise auf See zu genießen. Sehr interessant sind natürlich auch die zahlreichen nautischen Instrumente. Fragen dazu werden vom Kapitän, oder dem wachhabenden Offizier immer sehr gerne beantwortet. Man ist also immer bestens über den Kurs, Standort ( auf der elektronischen Seekarte) und die sogenannte ETA ( Estimated time of arrival... die vorraussichtliche Ankunftszeit im angesteuerten Hafen) informiert, die man immer selber ablesen kann, wenn der Wachhabende anderweitig beschäftigt ist. Selbstverständlich kann man am Kartentisch auch einen Blick in die gute alte Seekarte werfen. Man sollte natürlich nicht selbstständig an irgendwelchen Knöpfen, Schaltern, oder ähnlichem herumspielen, was aber auch irgendwie selbstverständlich ist. Hier ein paar Bilder von der Brücke auf der "Henneke Rambow".

Auf der Brücke im Kiel-Kanal


Auf dem obigen Bild befindet sich die Henneke Rambow im Nordostseekanal. Auf dem Bild zu sehen sind der Lotse, und sitzend einer der beiden Kanalsteuerer, der das Schiff durch den Kanal steuert. Der Lotse übernimmt eine beratende Tätigkeit.

Rechts der Kapitän


Nautisches Gerät ( Speed 17,2 Knoten)


Auf der Brücke


Elektronische Seekarten


Auf der Brücke



In der Maschine

Auch eine Besichtigung der Maschine war auf der "Henneke Rambow" kein Problem. Was einem in der Maschine des Schiffes sofort ins Auge sticht, ist die absolute Sauberkeit. Das ist die "Handschrift" des "Chiefs", dem Leitenden Ing. Das habe ich auf der "Anna Sirkka" und den anderen Schiffen der Reederei nicht anders erlebt. Eine Besichtigung bietet sich während der Liegezeit in den Häfen an. Dann ist die Hauptmaschine abgestellt und eine Verständigung auch ohne die Ohrenschützer möglich. Hier einige Bilder, die Ulrich Klingen in der Maschine gemacht hat. 

Der "Chief" der "Henneke Rambow"


Der "Chief"


Die beiden obigen Bilder zeigen den "Chief" im sogenannten Maschinenkontrollraum". Hier laufen alle Drähte zusammen. An den zahlreichen Schaltkästen, Monitoren und am Computer ist der "Chief" über alle Funktionen der Maschine immer bestens informiert und kann im Falle eines Alarms sofort die nötigen Maßnahmen ergreifen, um die Störung zu beseitigen. Auf See kann man nicht in die nächste Werkstatt fahren, da muß an Bord alles selber repariert werden.

Die Hauptmaschine



Hauptmaschine: MAK 9 M 43
Leistung: 7900 KW entspricht 10741 PS


In der Werkstatt
 

 Im Maschinenraum


In der Maschine


In der Maschine


Reservepleuel


Auf der "Anna Sirkka" habe ich einmal gefilmt, wie an der Hauptmaschine die Ventile überprüft und eingestellt wurden. Hier der Link zu dem Video:  youtu.be/RQ5rTRK7erg



An Deck

Auf der "Henneke Rambow" kann man sich an Deck überall frei bewegen. Das gilt allerdings nicht während des Lade - und Löschbetriebes in den Häfen. Hier ist es verboten das Ladedeck zu betreten, da die Gefahr besteht, das man durch herunterfallende Teile verletzt werden könnte. Auf dem Achterdeck dagegen hat man auch während der Liegezeiten überall freien Zutritt. Wie ich auch schon mehrfach erwähnt habe, ist festes Schuhwerk an Deck unbedingt anzuraten. Es gibt einfach zu viele Ecken und Kanten, an denen man sich wirklich übel verletzen kann.
Wie man auf den folgenden Bildern sehen kann, hat Ulrich Klingen z.B. während der Fahrt durch den Kiel-Kanal Gebrauch davon gemacht, das Schiff von achtern bis nach vorne auf die Back gründlich zu erkunden.  

Uli achtern auf dem Poopdeck



Auf dem Achterschiff


Festmacherwinsch auf dem Poopdeck


Auf dem obigen Bild sieht man eine der beiden Festmacherwinschen. Mit diesen Winschen werden die Festmacherleinen beim Auslaufen nach dem Loswerfen von Land wieder eingeholt.  Beim Festmachen des Schiffes an der Pier dienen sie dazu, eine feste Verbindung der Leine ( der Seemann sagt: Die Leine wird "tight geholt" ) vom Schiff zum Poller an der Pier herzustellen. Bei den An - und Ablegemanövern empfiehlt es sich DRINGEND sich von diesen straffen Verbindungen fern zu halten. So eine Leine kann auch sehr schnell mal reißen ( der Seemann sagt: "brechen"). Eine brechende Leine ist in der Lage schwerste Verletzungen zu verursachen. Also am besten immer in eine abgelegene sichere Ecke verkrümeln, oder noch besser, ein Deck höher gehen. Von dort aus kann man dann alles aus sicherer Entfernung ganz entspannt beobachten, filmen oder fotografieren.

Uli auf der "Back"


Auf dem obigen Bild sieht man Uli auf der geschlossenen Back der "Henneke Rambow", die auf Schiffen dieser Klasse (leider) üblich ist. Ich mag Schiffe mit einer völlig offenen Back sehr viel lieber. Dort kann man ganz vorne an der Spitze des Bugs stehen und hat freie Sicht nach allen Seiten, was besonders für das Filmen sehr vorteilhaft ist. Natürlich kann man auf der geschlossenen Back durch die Luken auch nach vorne sehen, aber irgendwie verrenkt man sich dabei immer den Hals. Was soll`s, ist nun mal so. Auf jeden Fall hat man hier vorne eine majestätische Ruhe, nur das plätschern der Bugwelle ist zu hören. Jedoch bitte nicht erschrecken, wenn im Kiel-Kanal beim Aufenthalt in einer Weiche der "Bugstrahler" plötzlich angeworfen wird. Mann, was habe ich mich da manchmal wegen des ohrenbetäubenden Lärmes schon erschrocken. 

Uli auf der Back


Auf dem obigen Bild sieht man Uli Klingen ganz vorne auf der Backspitze, quasi auf dem "Dach" der geschlossenen Back. Dorthin gelangt man über eine Leiter durch eine kleine Luke. Das Deck ist leicht angeschrägt, aber mir ist es einfach zu umständlich da immer mit der gesamten Kameraausrüstung hochzuklettern.   

Auf der Back. Das Ankerspill


Alles aufgeklart... gute Seemannschaft


Die Ankerkette


Das Freifallrettunsboot


Die regelmäßige Wartung und Überprüfung des Freifallrettungsbootes kann Leben retten. Daher sind diese Arbeiten äußerst wichtig. Auch der Motor wird regelmäßig auf seine Funktionstüchtigkeit überprüft. Passagiere müssen sich auf jedem Frachtschiff einer Sicherheitseinweisung unterziehen, die meistens vom 2. Offz. durchgeführt wird. Schon oft mußte ich dann auch in das Boot einsteigen, was bei der Schräglage nicht ganz einfach ist. In Stockholm hatte ich vor Jahren auf MS "Lappland" mal die Gelegenheit eine Rettungsübung mitzumachen, in der das Boot auch ausgeklinkt und zu Wasser gelassen wurde. Der Aufprall war nicht weiter schlimm, ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. 

So sitzt man im Freifallrettungsboot


Der "Chief" der "Anna Sirkka", Josef Resch hat einen solchen Testfall eines Freifallrettungsbootes im letzten Jahr im Hamburger Hafen gefilmt. Die "Anna Sirkka" bekam dort ein neues Rettungsboot, nachdem das alte bei einer Havarie mit der "Nordic Philip" am Terminal in Altenwerder einige Wochen zuvor geschrottet wurde. Hier der Link des Videos:  youtu.be/L3DKh2l6SpA

Wartungsarbeiten am Boot


Wartungsarbeiten am Boot


Gangbord Stb.-Seite


"Fofftein".... muß auch mal sein!


"Reinschiff"


Arbeiten an Deck


Auf der nächsten Unterseite geht es weiter.



Kommentare zu dieser Seite:
Kommentar von Heinz Elmann( heinz.elmannnord-ostsee-ferien.de ), 29.07.2014 um 06:38 (UTC):
Moin, moin,
wir haben bei Facebook die Gruppe: Seeleute – Schiffe – Reederei gegründet.

Der Link: (https://www.facebook.com/groups/787421521320785/)

Wir, das sind 7 Seeleute im Ruhestand. Wir suchen noch aktive Seeleute oder ehemalige Seeleute die so aktiv sind, das sie uns mit Beiträgen, Fotos usw. unterstützen können.

Kommentar von Thomas Knieriem( t.knieriemgmx.de ), 20.12.2012 um 20:32 (UTC):
Auf meiner zweiten Reise mit der Henneke hatte ich den gleichen Cookie, der mich sofort wiedererkannte, ich hatte ihn schon auf der"SVEN"und den gleichen >Chief, netter Kerl, hat vielerklärt



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