Meine Zeit auf MS "Goldenfels" - Teil 3
Nachdem wir den Atlantik in östlicher Richtung erneut überquert hatten, hieß unser erster Zielhafen CEUTA an der nordafrikanischen Küste gegenüber Gibraltar. Hier wurde Treibstoff aufgenommen (gebunkert).
Atlantiküberquerung

Kurs Mittelmeer

Die Truppe aus der Kombüse

Auf diesem Foto ganz links unser Bäcker Wolfgang Knösel, der echt was drauf hatte. Seine selbstgemachte Eiscreme war der absolute Hit. Auf Anordnung des Kapitäns durfte der Bäcker immer erst nach der Passage des Suezkanals Eiscreme machen. Im Prinzip konnte jeder soviel essen wie er wollte, aber nachdem die Reiniger ein "Eis-Wettessen" veranstaltet hatten (der Rekord lag bei 31 Kugeln, wenn ich mich recht erinnere), und einige nicht mehr von der Toilette runterkamen, durften pro Person nur noch 3 Kugeln ausgegeben werden. Wegen der großen Hitze ab "Rotsee" (Rotes Meer) gab es zur weiteren Erfrischung die sogenannte "KUJAMBEL". Das war ein Mix aus kohlensäurefreier Limonade, Tee und was weiß ich da noch alles drin war. Diese sehr wohlschmeckende Mischung wurde in einem riesigen Bottich mit gewaltig großen Stücken Eis vor die Kombüse gestellt. Daneben hing eine große Kelle, mit der sich jeder seine Tasse auffüllen konnte. Die Farbe dieses Getränkes war manchmal rot, grün oder orangefarben und war sehr beliebt. In der Mitte unser "Chef" Hermann Hennings, der Koch, der, wenn ich mich recht erinnere, aus Schneverdingen kam. Seine Kochkünste habe ich nicht vergessen. Ein Meister seines Fachs. Ich kann mich noch daran erinnern, das es bei ihm so leckere Sachen wie "Risi Bisi" und "Rennsportsuppe" gab. Rechts im Bild Ralf Uka, der zum Kombüsendienst abkommandiert war. Wir Junggrade mußten abwechselnd für eine Woche in die Kombüse, weil unser Schlachter Theo Köller sich bei einem Fußballspiel in Houston schwer am Knie verletzt hatte, und von Bord mußte.
Ralf Uka beim Kartoffelschälen

Die Junggrade mußten außerdem abwechselnd die sogenannte "Backschaft" verrichten. Das hieß, das man die Decksbesatzung bei den Mahlzeiten in der Mannschaftsmesse bedienen mußte. Außerdem mußte danach der gesamte Abwasch in der "Pantry" erledigt werden. Dazu gehörte auch das Reinigen der Gänge und die Reinigung der Matrosenkammern. Wo es nötig war mußte auch "Farbe gewaschen" werden, d.h. die Schotten (Wände) mußten mit heißem Wasser und einem Lappen gründlich gereinigt werden. Das war eine Arbeit, die keinem sonderlich schmeckte, aber es mußte sein.
Straße von Gibraltar
In der Bildmitte, links neben dem Frachter, kann man gerade noch den Felsen von Gibraltar erkennen. 1994 war ich mit MS "Sevilla" von der OPDR im Hafen von Gibraltar und auch in Ceuta. Ich werde diese Reise zu einem späteren Zeitpunkt noch sehr ausführlich mit vielen Fotos, auch vom Landgang in Gibraltar, beschreiben.
Die nordafrikanische Küste bei Ceuta

Einlaufen Ceuta 1966

Ceuta 1966

Links von der Bildmitte MS "Goldenfels" an der Pier in Ceuta.
Landgang in Ceuta

MS "Goldenfels" ganz rechts an der Pier in Ceuta

Ceuta 1966

Nach Ceuta wurde Tripolis in Libyen angelaufen. Hier einige Aufnahmen.
An der Pier in Tripolis (Libyen)

Tripolis 1966

Tripolis 1966

An der Pier in Tripolis

An der Pier in Tripolis

Auf diesem Foto an der Verschanzung stehend unser Bootsmann Jan Przibilak. Auf der Luke stehend, darüber unser "Chief Mate", Herr Maringer.
An der Pier in Tripolis

Landgang in Tripolis 1966

Landgang in Tripolis

Unser nächster Zielhafen war Port Said, die ägyptische Hafenstadt am Eingang des Suezkanals im Mittelmeer. Hier einige Bilder.
Der Friseur an Bord in Port Said

Fliegende Händler an Bord in Pord Said

Wenn wir in Port Said lagen, kamen die fliegenden Händler an Bord und breiteten ihre Waren an Deck zum Verkauf aus. Da wurde "auf Teufel komm raus" gefeilscht. Einen dieser Händler, der jedes mal an Bord war, nannten wir "Karstadt".
Fliegender Händler in Port Said 1966

Auch von ihren Booten wurde Ware angeboten. Man suchte sich etwas aus und die Ware wurde an einem Tampen nach oben geholt. Wenn man zufrieden war, ließ man das Geld an dem Tampen nach unten und der Deal war perfekt. Das klappte reibungslos. Die Sitzkissen vorne im Boot waren der Renner und fast jeder hatte eins in seiner Kammer.
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